Vom öffentlichen Dienst ins Marketing
Wie ich meinen sicheren Job hinter mir ließ, um meiner Kreativität freien Lauf zu lassen und endlich das Abenteuer zu beginnen, von dem ich schon immer geträumt habe.
10/2/20242 min read


2020, Mitte September, ein regnerischer Septembertag im 23. Bezirk in Wien. Noch immer sitze ich da, in meinem Bürojob als Sozialarbeiterin im öffentlichen Dienst. Dank Corona haben sie im Amt das Homeoffice entdeckt, und plötzlich war mir klar: Nach all den Jahren will ich nie wieder 2 Stunden am Tag auf der Autobahn nach Wien pendeln, 8 Stunden im Büro sitzen und dann wieder nach Hause fahren.
Ich war Sozialarbeiterin und fand den Beruf an sich toll – ich mochte es, Menschen zu helfen. Ich hatte ein gutes Gehalt, eine schöne Wohnung, war jedes Wochenende in den Bergen wandern oder klettern. Aber glücklich war ich trotzdem nicht. Während andere (wir waren zu diesem Zeitpunkt alle unter 30) schon darüber redeten, dass sie irgendwann vom Amt in die Pension gehen werden, habe ich mich nur gefragt: Will ich wirklich, dass mein Leben so aussieht? Will ich mein Leben so leben?
Die Antwort war ein klares Nein. Der Job hat mich nicht erfüllt. Ich war schon immer ein kreativer Kopf, eine Macherin, und die ganzen Gesetze und Vorschriften haben mich wahnsinnig gemacht. Also habe ich nach Alternativen gesucht – etwas, wo ich nicht ins Büro muss und von zu Hause aus arbeiten kann. Keine Sorge, es kommt jetzt kein Pitch à la „Raus aus dem 9-to-5-Job, melde dich bei mir!“. Ich war zu dieser Zeit als Mikroinfluencerin tätig, habe meine Bergerlebnisse dokumentiert und damit etwas Geld verdient, Videos geschnitten und mir Social Media mehr oder weniger selbst beigebracht.
Da man in Österreich ohne irgendeinen Kurs oft nicht weiterkommt, habe ich einen Online-Marketing-Kurs gemacht, der eigentlich 12 Monate dauern sollte. Aber ich war sowas von bereit, den Amtsjob hinter mir zu lassen, dass ich alle Prüfungen in 7 Wochen abgeschlossen habe. Mit meinem „Diplom“ in der Hand habe ich dann meinen Lebenslauf in Canva aufpoliert und die ersten Bewerbungen rausgeschickt. Und ja, der erste Eindruck zählt! Ich hatte über 15 Jobinterviews – ganz ohne Bachelor oder Master – und konnte mich am Ende sogar zwischen drei Arbeitgebern entscheiden.
Ich erinnere mich noch genau an den Tag, als ich gekündigt habe. Manche, auch meine Chefin, waren nicht überrascht und sagten, sie hätten geahnt, dass ich irgendwann raus will. Andere haben sich gefreut, und der Rest hat nur den Kopf geschüttelt, weil ich diese Sicherheit und das gute Gehalt hinter mir lasse, um irgendwo für weniger Geld zu arbeiten. Aber meine Intuition hat mich nicht getäuscht.
Ich habe in einer Online-Marketing-Agentur angefangen und hatte das Glück, eine tolle Chefin zu haben, die mir viel gezeigt und beigebracht hat – danke dir, Julia, wenn du das liest. Ich bin schnell reingekommen, habe hunderte Kunden betreut und war mit meinem Leben soweit ganz zufrieden. Bis auf eine Sache: Ich habe den Winter schon immer gehasst und hab mir vorgestellt, wie ich irgendwann mal in den Tropen sitze und von dort aus arbeite. Mein Visionboard war fertig – genau da wollte ich hin!
Gesagt, getan...


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